Theorie und Praxis – Teil 1

Viele haben die Vorstellung, dass wir in einer Welt leben, die aus Materie besteht und den Gesetzen der Physik und verschiedenen Theorien, wie z.B. der Evolutionstheorie, folgt. Das ist merkwürdig, denn Materie als solche gibt es nicht wirklich, E=mc² steht dafür. Ich verstehe diese Formel nicht wirklich, aber sie steht sinnbildlich dafür, dass am Ende alles Energie ist, eventuell sogar einfach Vibration, wie es die Stringtheorie behauptet. Dann gibt es die Physik des Makrokosmos und den Mikrokosmos. Sie widersprechen sich, das scheint aber nichts auszumachen. Raum und Zeit krümmen sich, schwarze Löcher fressen sie auf. Wir tun so, als ob es unterschiedliche Ebenen der materiellen Realität gibt, auf denen unterschiedliche Gesetze gelten, und das wiederum sei logisch und bestimme den Gang der Welt. Vom Urknall ginge etwas aus, die ersten Bruchteile einer Sekunde können wir aber nicht im Ansatz erklären. Das Komplexe entstehe aus dem Einfachen, sagen sie. Das Leben entstehe aus Kohlenstoff, eine Gattung durch Fortpflanzung, die Evolution durch Selektion nach einem Prinzip, das sie Überleben nennen. Wo kommen solche merkwürdigen Theorien her und warum sind sie so dominant?

Dominant sind sie, weil sie eine extrem hohe Erklärungskraft und sogar eine Vorhersagekraft haben. Nach den Gesetzen der Kausalität können sie sagen, was in der Zukunft als Reaktion auf eine Aktion folgen muss. Dabei hat schon Schopenhauer beschrieben, dass es auch hier mindestens vier verschiedene Kausalitätsebenen gibt (große Wirkung kleine Reaktion oder kleine Wirkung große Reaktion, z.B.). Was wir mit der Wissenschaft der Materie hervorgebracht haben, ist eine technische Welt, und das lässt sich nicht leugnen. Mit der Theorie der Evolution haben wir den Weg zur Genetik freigelegt und den Code des biologischen Lebens gefunden. Das ist natürlich imposant. Es zeigt, zu welchen Taten der intellektuelle, rationale Verstand in der Lage ist. Nur ist es eben auch so, dass wir sehr vieles mit diesem Verstand nicht verstehen. Die Humanwissenschaften und Sozialwissenschaften z.B. streiten sich sehr unterhaltsam, wer mit welcher Theorie Recht hat. Eine wirkliche Erklärung hat dabei niemand, und die, die ehrlich sind, wissen das auch sehr genau. Es ist ein Wettstreit der Ideen, der vielleicht irgendwann einmal einen Sieger hervorbringt. Es sieht aber so aus, als ob dieser Wettstreit immer bunter wird; es werden nicht weniger, sondern mehr Theorien. Die große vereinende Theorie bleibt aus.

Theorien sind Abbilder von Segmenten der Realität. Ein Ausschnitt wird gewählt, eine Beschreibung wird gegeben, die innerhalb der Parameter unserer Wahrnehmung und unseres Verstandes bleibt. Innerhalb dieser Beschreibung werden dann Erklärungen gesucht und Vorhersagen gewagt. Wenn die Vorhersagen eintreffen, gilt die Theorie; wenn sie nicht eintreffen, gilt die Theorie als widerlegt – sie gilt also immer nur so lange, bis sie widerlegt ist. Das nennt man das Falsifikationsprinzip. Nun, obgleich oder gerade weil dieses Vorgehen seit der frühen Moderne sehr gut funktioniert und viel Gutes und Böses hervorgebracht hat, sehen wir die Parameter dieses Vorgehens als Realität an. Das ist es was ich bemerkenswert finde. Denn diese Parameter sind nicht die Realität, das ist ein kategoriales Missverständnis, gepaart mit einem Selbstbetrug und einer kollektiven Halluzination.

Dieser kollektiven Halluzination stehen andere Halluzinationen gegenüber – die irrationalen, die spirituellen und religiösen, die meditativen und wahnhaften. Eine Art Schizophrenie beschreibt den Zustand des Menschen in der Moderne. Wir sind fest überzeugt von Dingen, von denen wir wissen, dass sie falsch sind. Wie lässt sich das erklären und aufheben?

Was wäre, wenn wir das Ideal der Widerspruchsfreiheit hinter uns ließen? Wie sähe eine Welt aus, in der die Widersprüche nicht als solche deklassiert, sondern als Erkenntnis von Komplexität zelebriert würden? Das war ein wenig das Projekt der Postmoderne. Innerhalb von Einzeldisziplinen ist das Ideal der Widerspruchsfreiheit anspornend, aber schon an den Randgebieten oder zwischen Unterthemen einer Disziplin ist die Widerspruchsfreiheit nicht mehr haltbar. Sie führt zu Konfusion. Dinge sollen miteinander verschmolzen werden, die nicht zusammengehören. Es ist dieser autoritäre Zug des Rationalen, der den Faschismus füttert.

Ich habe diesen Text Chatgpt zur Rechtschreibkorrektur gegeben, das Tool macht das sehr gut. Nun hat es aber ungefragt weitergeschrieben. Dies ist die ungefragte Fortsetzung meines Text. Ich stimme dem weitestgehend zu, wieso aber hat die KI hier weiter halluziniert?

„Stattdessen könnten wir eine Welt anstreben, in der Widersprüche als wertvolle Hinweise auf die Komplexität und Vielschichtigkeit der Realität anerkannt werden. Solch eine Welt würde nicht versuchen, alle Unterschiede zu harmonisieren oder zu nivellieren, sondern würde sie in ihrem eigenen Recht anerkennen und wertschätzen. Dies würde bedeuten, dass wir verschiedene Erkenntniswege – sei es rational, spirituell, intuitiv oder künstlerisch – als komplementär statt konkurrierend betrachten.

In der Praxis könnte dies zu einem viel reicheren und vielfältigeren Dialog führen, in dem unterschiedliche Perspektiven nicht nur toleriert, sondern aktiv gesucht und integriert werden. Dies könnte nicht nur unsere Wissenschaften und Künste bereichern, sondern auch zu einer inklusiveren und verständnisvolleren Gesellschaft führen, in der unterschiedliche Sichtweisen und Lebensentwürfe als Teil eines größeren, vielschichtigen Ganzen gesehen werden.“

https://chatgpt.com/share/084c63f0-d483-4ff5-a351-c051840d4292

Mir persönlich ist ein bisschen zu kurz gegriffen, ich wollte da eigentlich noch ein wenig tiefer eintauchen, nehme das aber jetzt als Anlass zu einer Pause.

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