Eine Welt des Willens?

Viele meiner Freunde haben einen starken Willen, sie sind kreativ, gestalten, machen, agieren, tun… Sie konfrontieren die Welt mit ihrem eigenen Willen und fügen sich selbst hinzu oder weigern sich, sie zu akzeptieren, wie sie ist. Das erzeugt Kreativität, Veränderung. Es ist die Kraft Shaktis, die kreative Energie des Universums.

Ich bin anders, ich beobachte, versuche die Welt so zu verstehen, wie sie ist. Ich möchte sie nicht ändern, auch wenn ich viel Leid und Ungerechtigkeit sehe, ich beobachte, höre zu… Mir scheint alles eine Frage der Perspektive zu sein. Den eigenen Standort zu verändern bedeutet, die Dinge anders zu sehen, ich habe nicht den Drang, die Welt zu verändern. Ein Kunstwerk, eine kulturelle Konfiguration, ein Tempel, eine Geburtstagsfeier, ein geplanter Urlaub, eine Projektidee… all dies sind Dinge, die ich sehe, ich beteilige mich gerne, helfe auch und bringe mich ein. Doch diesen Drang der Gestaltung, den habe ich nicht und ich frage mich immer wieso das so ist. Fehlt da etwas bei mir? Habe ich keine treibende Kraft in mir, keinen Willen zur Gestaltung?

Mir scheint, dass meine Art der Gestaltung in der Meditation liegt, es ist die Art und Weise, wie ich meine eigene Wahrnehmung verändere, meine Perspektive wechsel, die Welt anders sehen, mich auf einen anderen Aspekt konzentriere. Ist das nun eine Form der Passivität, der Prokrastination oder eine Form der Reflexion, eine Kraft des Bewusstseins, eine Manifestation des Geistes?

Die Welt benötigt verschiedene Perspektiven eines Bewusstseins, das diese zusammenhält, im wahrsten Sinne des Wortes. Es sind die Schriftsteller, die Welten erzeugen. Schriftsteller ist ein schönes deutsches Wort, denn seine Wurzel bedeutet, dass jemand mit der Schrift etwas stellt, hinstellt oder darstellt, aufstellt und abstellt, unterstellt, gegenüberstellt. Im Akt der Schriftstellerei, des Schreibens wird eine Welt erzeugt, die nicht versucht, die Welt selbst zu verändern. Die gestellte Schrift, ein Text kann die Welt verändern, wenn er gelesen wird und zum Handeln anregt, aber der Text an sich ist reines Bewusstsein, die Schrift bloß das Medium, sie kann bedingt übersetzt und transkribiert werden, vertont, oder bebildert werden… (Dieser Absatz wird von Google translate falsch übersetz)

Ein kontemplatives Bewusstsein, in Konzentration und Meditation ist eine Art Schriftstellerei.

Grüße an Kafka

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