Wie baut man eine Stadt?

Ich lasse mich auf ein Experiment ein. In Auroville wird eine Stadt gebaut. Sie ist der Menschheit gewidmet. Es geht um die Erforschung des Bewusstseins, um Spiritualität und Einheit. Die UNESCO unterstützt das Projekt, der Staat Indien, viele Menschen auf der Welt. Es gibt eine Charta, einen Plan, viele Pläne, viele Meinungen, Fortschritt und Schwierigkeiten. Nobody is perfect…

Ich fahre dahin, um zu helfen, und so möchte ich nun nicht vor meiner Ankunft dort kommentieren. Das wäre völlig anmaßend. Ich frage mich aber was ich dort suche oder hoffe zu finden. Wer macht so etwas, eine Stadt bauen, die ohne Geld und Zwänge funktionieren möchte? Warum machen das nicht alle? Wie macht man so etwas?

Die meisten Städte sind irgendwie historisch gewachsen, es gab irgendwann mal eine erste Siedlung, dann Ackerbau und Konstruktion. Wohlstand und Krieg mit Nachbarn. Wachstum, Zerstörung, Umbau… Wahrscheinlich zwischendurch immer wieder Ideen von Herrschenden, oder Architekten. Mal wurden Dinge verbessert, mal wurden Interessen durchgesetzt. Mal gab es wenige Profiteure, mal hat die Community profitiert, zuweilen auch beides zusammen oder gegeneinander. Dieses organische Wachstum kann man Städten ansehen. Wenn man sie zu lesen weiß, kann man anhand der Architektur, der Straßenverläufe und Straßennamen, der Brunnen und Parks, der Schulen und Verwaltungsgebäude, den Villen und Fabriken diese Geschichte sehen, spüren, sie wird gelebt, sie ist real. Das Materielle bestimmt das Bewusstsein. Dieses organische Gebilde wird genutzt, befragt, gestaltet, es unterdrückt und ermöglicht, es inspiriert oder deprimiert.

Ziele definieren?

Wenn man nun aber eine Stadt neu baut, was sind dann die Richtlinien? Was ist der Zweck? Wie soll eine Gesellschaft organisiert werden? Soll ein Architekt sich da etwas ausdenken oder soll eine Gemeinschaft sich das gemeinsam überlegen? Ich denke, hier fängt es schon an, kompliziert zu werden. Vielleicht einigt sich eine Gemeinschaft auf einen Plan. Wie läuft so ein Prozess ab? Man überlegt sich: wie viele Menschen sollen da leben, was brauchen sie? Wohnungen, Essen, Bildung. Wer macht was?

Worum geht es dabei? Soll das eine Siedlung werden, die einen wirtschaftlichen Überschuss produziert, militärisch stark ist, sich den Künsten widmet, spirituell ist? Ist das eine Stadt, die sich starke Regeln auferlegt, oder auf Respekt vertraut? Welche Prinzipien soll es geben? Wir haben Jahrtausende gebraucht, die Menschenrechte zu formulieren. Sicherlich sollen die dort auch gelten, oder? Und was noch, oder was nicht?

Le Corbusier, Buckminster Fuller es gibt da Architekten und Künstlervisionen. Aber auch politische Ideen: die Commune, der Kibbuz, das Kollektiv. Es gibt die Unternehmer, Werner von Siemens z.B. Wissenschaftler machen Pläne für eine Stadt auf dem Mond oder Mars. Die Frage wurde ja schon oft gestellt und oft beantwortet. Wie geht man mit diesem Diskurs um? Wollen wir aus den Fehlern der Generäle z.B. lernen? Würde das helfen?

Gab es Atlantis? Was ist relevant?

 

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