Die zentralen Fragen der Philosophie: Die Natur der Welt, die Abbildung und das Bewusstsein

Eigentlich ist das Grundproblem der Philosophie recht schnell in wenigen Schritten beschrieben:

1.) Als bewusste Wesen nehmen wir Welt wahr und bewegen uns in ihr.

2.) Das, was in unserem Bewusstsein als wahrgenommen präsent ist, ist ein Abbild einer Außenwelt. Das Haus selbst, das ich sehe, das habe ich nicht in meinem Kopf, oder in meinem Bewusstsein. Ich habe ein Abbild davon in meinem Bewusstsein präsent.

3.) Daraus ergeben sich 3 zentrale Fragen:

  • Was genau ist diese Welt, die mir nur in Abbildungen gegeben ist eigentlich?
  • Wie verhält sich die Abbildung, die mir präsent ist, zu dem realen Objekt (das Haus selbst)?
  • Wer hat dieses Abbild präsent?

Dies sind zugegebenermaßen keine einfachen Fragen. Und so bilden sich unterschiedlichste Wissenschaften, Philosophien und Religionen aus diesen Fragen, denn:

Die Wissenschaften versuchen herauszufinden, wie die Welt an sich beschaffen ist. Sie tut so, als ob das Bewusstsein nicht so wichtig wäre, da es ja nur eine Wahrnehmung von etwas ist, das ihm vorausgeht.

Die Philosophie geht traditionell andersherum vor. Sie sagt, dass nur aufgrund der Tatsache, dass ich eine Wahrnehmung von Welt habe, ein Nachdenken über Welt überhaupt erst stattfinden kann. Sie denkt also über das Denken nach, und fragt berechtigterweise, ob nicht die Art, wie wir die Welt wahrnehmen, subjektiv sei, und das, was ich wahrnehme, vielleicht auf vielen Ebenen ganz anders sein kann als das, was Gegenstand der Wahrnehmung ist. Ich meine hier nicht nur die Abbildrelation, sondern auch strukturelle Dimensionen. Vielleicht sind statische Objekte z. B. gar nicht statisch, vielleicht sehen und messen wir überhaupt nur einen kleinen Teil dessen, was existiert.

In der Religion und Spiritualität geht es im Wesentlichen darum, darüber nachzudenken, wer dieses Ich – das wahrnimmt – eigentlich ist, und wie dieses Ich sich zu anderen Ichs verhält, wo es herkommt und wohin es nach dem Tod geht.

Das war’s auch schon.

OM

p.s. Alles ist denkbar, aber die Philosophie mag keine Widersprüche.

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