In Europa haben wir eine Vorstellung von Aufklärung als etwas, wo ein einzelner Mensch erkennt, dass er oder sie in fremdbestimmten Zwängen lebt. Es gilt dann diese Zwänge zu überwinden und sich selbst unter ein größeres Gesetz zu stellen. Ein Licht geht auf und strahlt in alle dunklen Ecken, um so das, was noch nicht reflektiert und hinterfragt, ist zu befragen. Diese Denkbewegung beschreiben wird mit der Metapher des Lichts als einer Fackel beschrieben. Das Licht der Aufklärung strahlt zentral in alle Ecken.
Bewusstsein ist jedoch interaktiv. Es besteht nur im Zusammenspiel mit anderem Bewusstsein. Ein Neugeborenes benötigt die Fürsorge der Mutter oder einer Ersatzgemeinschaft. Sprache wird nur durch Kommunikation gelernt. Empathie ist nur in der Gemeinschaft möglich. Manchmal wird Namaste übersetzt mit ‚Das Licht in mir grüßt das Licht in dir‘ diese Grußformel erinnert uns jeden Tag daran, dass wir nur in Gemeinschaft existieren. Die Metapher der Fackel hat hier nun eine ganz andere Bedeutung. Das Licht ist in uns nicht ein externes Werkzeug. Das Licht ist überall und nicht eine Zentralperspektive. Licht ist eine Energie, die in jedem/r strahlt. Dieses innere Licht, das überall existiert, ist Bewusstsein.