Heute nach vielen Jahren bin ich vielleicht zum ersten Mal auf dem Markt hier angekommen. Es gibt so viele Ökonomien hier. Einkaufen – natürlich – Routinen ablaufen auch… Effizienz – das schönste für den besten Preis. Menschen treffen, Ausschau halten nach Bekannten. Was ich nie gesehen habe, ist das Soziale. Menschen kennen sich und spielen Musik füreinander. Teilen Kaffee und Quiche, Geschichten und singen gemeinsam. Wie nimmt man einen Markt wahr, wie hat man Teil daran? Ein Mensch, der sich als spirituell und energetisch versteht, setzte sich neben mich. Er wohnt in der Seitenstraße. Es fragt mich, ob er mir eine Botschaft des Universums geben dürft? Warum nicht? Wir hatten ein kleines schönes Gespräch über Positivität, Selbstliebe, Freiheit und Toleranz…
Spielen für die Vögel
Ich hatte mich neben einen Gitarrenspieler gesetzt, er spielte lateinamerikanische traurige Musik, wunderschönen. Oft spielt er wohl im Wald einfach für die Vögel, früher wohl Konzerte. Geld nimmt er keins. Ein Geschäftsmann wollte Geld dalassen, es gab keinen Korb. Er legt einen Euro auf einen Kasten. Das war doch eine Beleidigung, Almosen, die den Geber sich scheinbar gut fühlen lassen. Doch wie kleinlich ist das gefühlte Glück wohl, wenn es einen Euro Wert ist? Was soll ein Mensch, der für die Vögel spielt, mit einem Euro machen? Er wurde ja gar nicht wahrgenommen, ein ökonomisches Paralleluniversum.
Was war passiert? Ich wurde für einen Moment Teil des Marktes. Ich kommunizierte auf viel verschiedene Weisen mit den Menschen, die entweder einen Stand dort haben, oder Nachbarn sind zu einem kleinen Plausch kommen, Kinder die spielen. Die Touristen wurden plötzlich unsichtbar. Wie von Geisterhand waren sie plötzlich bloße Schatten. Eine Lebendigkeit des hier und jetzt erschloss sich für mich, ich durfte daran teilhaben. Als ich ging, wurde ich verabschiedet wie einer von ihnen, wir waren da gemeinsam für einen Moment. Geteilt haben wir den, genossen, frei wie die Vögel.