Ich bin fasziniert von der Synchronitaeten hier in Auroville. Die gedanklichen, gesitigen, spirituelle, physischen und emotionalen Raeume die sich hier verschraeneken tun dies oft ueber mehrere Tage scheinbar unbeschwehrlich, intuitiv, leicht.
Ich war erschoepft. Ein Freund hatte seinen Koerper verlassen, wie man hier sagt. Die Community hatte ueber einen Monat Unterstuetzung geleistet, viele sind zusammengewachsen. Im kleinen Kreis wurde die Totenzeremonie Karumadhi gehalten, eine bestimmte Art von Puja am 16ten Tag, wenn die Seele diese Welt verlaesst.
Seit einigen Wochen studiere ich mit meinem Lehrer die Prashna Upanisahd. Das Thema der Wiedergeburt und des Tiefschlafs sind die Stellen die besonders tief sind. Wie jeden Samstag trafen wir uns, diesmal aber nicht auf seiner Terrace, sondern wir fuhren zu einer Tempelruine um dort unsere Gespraeche weiterzufuehren.
Ich schlief danach so tief wie seit Jahren nicht, und ich schlafe eigentlich immer sehr gut… Aufgetaucht aus der Nacht ging ich in eine tiefe Meditation ueber den Tiefschlaf, der nichts zu tun hat mit Schlafphasen, sondern ein Seinszustand ist, der aehnlich dem Tiefschlaf vor unserem Bewusstein liegt, aus dem Bewusstsein quasi auftaucht, und in das es wiedereintaucht.
Ich viel danach wieder in einen tiefen Schlaf. Den ganzen Tag eigentlich, nur um dann in den Tempel um die Ecke in Irumbai zu gehen. Wir arbeiten an einem Projekt zu dem Temple. Eine kleine Fallstudie zu einem 1000 Jahre alten Chola Temple, der sehr schoen und aktiv ist, abereigentlich nichts besonderes in Tamil Nadu, ist es aber dann eben doch, wenn man den Details Beachtung schenkt, so wie das bei den meisten Dingen ist. Es gab ein grossen Fest, die Goetter in Form von Bronzestatuen wuerden um den Temple getragen, sie groessten die die anderen Goetter in Form von Steinstatuen. Und dann Tanzen sie gemeinsam. Wie aus einer anderen Welt, einem Zwischenreich, wurden sie lebendig.
Ich schlief erneut – die ganze Nacht. Am uebernaechsten Tag ging ich zur Yoagastunde mit einem neuen Lehrer. Ich lernte, dass die Asanas eigentlich nur eine Vorbereitung fuer Shavasana sind. Ich war neugierig, denn Shavasana war mir immer ein Raetsel. Natuerlich machte es Sinn, dass am Ende einer Yoga Stunde eine Entspannungsphase sein sollte. Aber worauf sollte ich mich konzentrieren? Wohin sollte mein Geist gehen, und was sollte meinem Koerper in den Entspannung ‚bewusst‘ werden? Andres arbeitet die ganze Stunde mit Atemuebungen, Konzentration, Koerperbewusstein und energetischen Uebungen darauf zu. Und schliesslich, in der Shavasana, folgten wir bewusst den Nervenbahnen, richteten unsere Aufmerksamkeit auf die Verbindungen.
Und ich musste an die 72000 Nerven in den Upanishaden denken, und an die Umwicklung des Wasserkrugs mit dem Faden waehrend Karumadhi, denn der Faden versinnbildlicht die 72000 Nerven des Koerpers. Und so verschraenkten sich Karumadhi, Shavasana, Prashna und die vielen Schlafstadien und Meditationsebenen innerhalb weniger Tage zu einem Bild.