Ich bin in dem Land aufgewachsen, in dem die Autos erfunden wurden. Die Straßen und Autos hier scheinen sicher, jedenfalls wird alles dafür getan, dass Sie sicher sind. Der Unfall wird antizipiert, das Risiko kalkuliert, mögliche Kollisionen berechnet und der Schaden durch modulare Bauweise minimiert, so heißt es. Wir wollen auf alles vorbereitet sein, hier.
Diese Logik des Absicherns, der Risikokalkulation und Vorbeugung ist es, warum ich dieses Land wieder verlassen möchte. Es gibt keinen Raum für das Unerwartete, dies wird nur in der Hochkultur inszeniert. Dabei wäre es doch viel einfacher, sich dem unberechenbaren zu öffnen. Der Improvisation Raum zu geben, das Unvorhersehbare und ungesehen zu lassen. Sicherlich lehrt uns die Erfahrung. Aus Unfällen lernen wir so zu bauen, dass es das nächste Mal weniger schlimm wird, und wenn wir das nicht machen, dann warten Juristen, um zu klagen: Ich setzte mich in ein technisch hochkomplexes Gerät und wenn etwas passiert, so frage ich zuerst den Konstrukteur, ob er/sie das nicht vorher hätte wissen können und wer den jetzt Schuld sei.
Maschinen sind doch dazu da, Arbeit zu erleichtern oder unsere Sinne zu erweitern. Sie werden hier aber eingebettet in das Soziale, und auch so verhandelt. Die Technik und ihre Interaktion dominieren den Diskurs.
Es ist erfrischend zu sehen, dass in vielen Teilen der Welt, Technik einfach nur Technik ist. Sie wird in ihrer Unvollkommenheit akzeptiert. Schicksal wird das manchmal lächeln beschimpft.
– make do –