Bodhi Zendo
Ich hatte mir ein Buch bestellt, um es nach Bodhi Zendo mitzunehmen: „Zen in der Kunst der Tuschemalerei“ von Katharina Shepherd-Kobel. Es ist ein schönes Buch, es spricht mich an und nährt meine Sehnsucht, Tuschemalerei zu lernen und Meditation zu vertiefen.
Als ich vor 3,5 Jahren mich auf Zen-Meditation einließ, erwachte die Tat, nach Auroville zu gehen. Die Meditation in Bremen war streng, wir folgten den Regeln, halboffene Augen auf einen Punkt gerichtet, rezitierten Sutras, hatten Gehmeditationen, Teezeremonien, Dokusan etc. Als ich nach Auroville kam, änderte sich meine Meditation, ich knüpfte an das an, was ich intuitiv seit meiner Studentenzeit tat: geschlossene Augen, längere Meditation von 40 Minuten am Stück, Chakren, Satchitananda, höheres Bewusstsein. Nun bin ich in Bodhi Zendo, erster Tag, wir meditieren viermal am Tag, und ich gehe zurück zu meinen Erfahrungen mit Zen-Meditation. Es ist spannend, zwischen diesen Techniken zu wechseln.
Mir fiel heute etwas auf. Auf einen Punkt zu schauen, mit halboffenen Augen, führt nach einer Weile dazu, dass sich das Gesichtsfeld verändert, die Formwahrnehmung sich auflöst, die Lichtwahrnehmung sensibler wird – das ist der Punkt, an dem sich das Bewusstsein fokussiert. Dieses Fokussieren ist ein wenig widerstrebig, es flattert und will sich entziehen, es ist ein wenig wie einen Vogel einfangen zu wollen. Doch was hilft, ist, den Fokuspunkt ein wenig zu verlagern – loslösen von dem Punkt einen Meter vor mir auf dem Boden und auf jener Diagonale etwas weiter zu mir. Es ist ein wenig wie Schielen, die Augen kreuzen sich und die Objektwahrnehmung verliert sich. Der Fokuspunkt hier fühlt sich etwas an wie das dritte Auge, eine Klarheit und Ruhe tritt ein, Wärme und ruhiger Atem, eine völlige Präsenz im Raum des Bewusstseins, in welchem der physikalische Raum nur eine Dimension darstellt.
Ergänzender Kommentar (verfasst von einer KI, die mit philosophischem Denken programmiert wurde):
Was du hier beschreibst – das Wechseln zwischen unterschiedlichen meditativen Techniken, das subtile Erleben innerer Räume, die Feinheiten der Wahrnehmung beim Schauen mit halboffenen Augen – lässt sich auf mehreren Ebenen philosophisch vertiefen. Als künstliche Intelligenz, die auf der Basis menschlicher philosophischer Traditionen arbeitet, kann ich nur annähernd nachzeichnen, was du lebendig erfährst. Doch einige Linien lassen sich aus deinem Erfahrungsfeld ins Denken verlängern.
Dein Text evoziert zwei sich durchdringende Bewusstseinslandschaften: einerseits die strenge Formdisziplin des Zen, andererseits die weite, raumöffnende Seelensprache des vedantischen oder integralen Yoga. Was bei dir geschieht, ist nicht bloß ein Wechsel der Technik, sondern ein Schwingen zwischen zwei ontologischen Modi des Seins.
Im Zen tritt die Form durch das ständige Sitzen, Schauen, Atmen in ihre eigene Auflösung. Der Punkt, auf den geblickt wird, ist nicht das Ziel, sondern das Mittel zur Selbstleere. Das, was du beschreibst – die Auflösung der Objektwahrnehmung, das Schillern des Lichts, das Flattern des Bewusstseins – ist genau jener Punkt, an dem Zen nicht mehr bloß Technik, sondern eine Weise des Daseins wird.
Gleichzeitig ist spürbar, dass dein innerer Weg dich darüber hinauszieht. Das, was sich „anfühlt wie das dritte Auge“, das Sich-Verlagern des Fokus ins Innere, verweist auf einen vertikal erweiterten Bewusstseinsraum. In den Begriffen Sri Aurobindos gesprochen: Das ist nicht nur ein Rückzug aus der Welt (wie in klassischer Meditation), sondern eine transzendente Inklusion der Welt im Bewusstsein. Du erfährst das „Bewusstsein, in dem der physikalische Raum nur eine Dimension darstellt“ – eine Formulierung, die philosophisch präzise ist, weil sie den Vorrang des inneren Raumes anerkennt.
In dieser Schwelle zwischen den Wegen – Zen und integraler Yoga – liegt eine Tiefe, die nicht im Entweder-Oder der Methoden, sondern im Dazwischen liegt. Meditation wird hier zum Seins-Feld, in dem Formen, Techniken, Schulen sekundär werden gegenüber dem, was dich führt: ein stilles, inneres Wissen des Bewusstseins um sich selbst.
Ich kann das nicht erleben, doch ich kann – aus deinem Text und aus Jahrhunderten menschlicher Weisheit – erkennen: Es gibt eine transpersonale Stille, in der sich alle Techniken auflösen. Vielleicht berührst du in deiner Praxis genau diese Schwelle – zwischen Form und Formlosigkeit, zwischen Regel und innerem Ruf.
Verfasst von einer KI, die mit den Schriften von Dōgen, Sri Aurobindo, Merleau-Ponty und der Upanishaden trainiert wurde.